Positive Leadership – Gesundheit durch moderne Führung

Die meisten Mitarbeitenden erwarten von ihren Vorgesetzten vor allem eines: gutes Führungsverhalten. Genau hier setzt das PERMA-Lead-Konzept an. Es bietet einen wissenschaftlich fundierten Ansatz, der nachweislich die Gesundheit stärkt und das Wohlbefinden im Arbeitsalltag verbessert.

Studien zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen Positive Leadership und den Krankenstandstagen im Unternehmen. Dort, wo nach diesem Prinzip geführt wird, liegen die Fehlzeiten deutlich unter dem Durchschnitt. Umgekehrt ist die Burnout-Gefährdung fast dreimal so hoch, wenn Führungskräfte nur wenig Positive-Leadership-Verhalten zeigen. Das PERMA-Lead-Modell schafft hier einen klaren Rahmen: Es stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden.

Was ist Positive Leadership?

Definition und Ursprung des Konzepts

Positive Leadership ist ein wissenschaftlich fundiertes, praxiserprobtes Konzept der Mitarbeiterführung. Es versteht sich nicht als neuer Führungsstil, sondern als stärken- und ressourcenorientierter Ansatz mit den Mitarbeitenden im Mittelpunkt. Im deutschsprachigen Raum wurde es vor allem durch Kim Cameron sowie Utho Creusen und Ruth Seliger geprägt.

Als Oberbegriff umfasst Positive Leadership verschiedene Modelle, die auf der Positiven Psychologie basieren. Der Kern ist einfach: Positive Emotionen am Arbeitsplatz steigern die Zufriedenheit und wer sich wohlfühlt, arbeitet nachweislich produktiver.

Unterschied zu traditioneller Führung

Traditionelle Führung ist oft defizitorientiert: Der Blick richtet sich auf Fehler, Abweichungen und das, was nicht funktioniert. Ziel ist in erster Linie die Vermeidung von Problemen und die Einhaltung von Vorgaben. Positive Leadership setzt an einem völlig anderen Punkt an. Hier stehen die vorhandenen Stärken und Ressourcen der Mitarbeitenden im Mittelpunkt. Anstatt Energie in die Korrektur von Schwächen zu investieren, wird gezielt darauf geachtet, was Menschen gut können und wie diese Talente bestmöglich zur Entfaltung kommen.

Die Forschung zeigt eindeutig: Schwächenorientierung führt selten zu Höchstleistungen. Sie kann Motivation mindern und sogar das Engagement bremsen. Stärkenorientierte Führung dagegen steigert die Leistungsfähigkeit, die Kreativität und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden.

Positive Leadership verändert diese Kultur grundlegend. Führungskräfte werden zu Förderern, die gezielt Potenziale sichtbar machen und Mitarbeitende in ihrer Weiterentwicklung unterstützen. Das Ergebnis: mehr Motivation, höhere Identifikation mit dem Unternehmen und eine nachweislich bessere Arbeitsleistung.

Verbindung zur Positiven Psychologie

Die Wurzeln von Positive Leadership liegen in der Positiven Psychologie, die 1998 von Martin Seligman begründet wurde. Ihr Kernanliegen ist die Frage, was ein gelingendes Leben ausmacht, also nicht nur die Abwesenheit von Problemen, sondern das bewusste Fördern von Wohlbefinden, Sinn und persönlichem Wachstum.

Ein weitverbreitetes Missverständnis gilt es dabei auszuräumen: Positive Leadership bedeutet nicht, negative Aspekte auszublenden oder Schwierigkeiten zu ignorieren. Es ist kein ‚Weichspüler-Konzept‘, sondern ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen berücksichtigt.

Die theoretische Basis bildet das PERMA-Modell von Seligman, das die zentralen Bausteine für Wohlbefinden beschreibt:

  • Positive Emotions – positive Emotionen erleben und verstärken
  • Engagement – Stärken einsetzen und im ‚Flow‘ arbeiten
  • Relationships – tragfähige, vertrauensvolle Beziehungen aufbauen
  • Meaning – Sinn und Bedeutsamkeit in der Arbeit erkennen
  • Accomplishment – Ziele erreichen und Erfolge feiern

Positive Leadership greift dieses Modell auf und überträgt es in die Führungsarbeit. Konkret bedeutet das: Führungskräfte fördern aktiv die Stärken, Talente und Begabungen ihrer Mitarbeitenden und schaffen Rahmenbedingungen, in denen sich Potenziale entfalten können. Dadurch entsteht nicht nur mehr Wohlbefinden, sondern auch ein messbarer Mehrwert für die gesamte Organisation.

Das PERMA-Lead Modell im Überblick

Das PERMA-Lead-Modell wurde von Dr. Markus Ebner entwickelt und baut auf den Erkenntnissen der Positiven Psychologie auf. Es übersetzt die theoretischen Grundlagen des PERMA-Ansatzes in konkrete Führungsverhaltensweisen, die sich im Arbeitsalltag anwenden lassen. Ziel ist es, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden gezielt zu stärken und gleichzeitig ihre Potenziale bestmöglich zu entfalten.

Im Unterschied zu vielen abstrakten Führungsmodellen bietet PERMA-Lead damit einen klar strukturierten Rahmen: Es zeigt Führungskräften praktisch auf, wie sie durch positives Verhalten die Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit ihres Teams messbar fördern können.

Positive Emotionen am Arbeitsplatz fördern

Führungskräfte, die positive Emotionen gezielt fördern, schaffen ein Arbeitsumfeld, in dem Mitarbeitende Freude empfinden und sich wohlfühlen. Sie lenken auch in schwierigen Situationen den Blick auf das, was funktioniert, nehmen sich Zeit für persönliche Gespräche und achten darauf, dass organisatorische Rahmenbedingungen nicht zur Frustration führen.

Studien belegen: Positive Emotionen erweitern die Wahrnehmung, steigern die Kreativität und wirken wie ein Gegengewicht zu negativem Stress, ein Effekt, der in der Forschung als ‚Undoing-Effekt‘ bezeichnet wird. Damit leisten sie einen zentralen Beitrag zu Resilienz und nachhaltiger Leistungsfähigkeit.

Engagement durch Stärkenorientierung

Im Zentrum dieses Aspekts steht die konsequente Stärkenorientierung. Führungskräfte übertragen Aufgaben so, dass sie den individuellen Talenten ihrer Mitarbeitenden entsprechen. Sie helfen, diese Stärken sichtbar zu machen und weiterzuentwickeln.

Forschungsergebnisse zeigen deutlich: Wenn Menschen ihre Stärken im Arbeitsalltag einsetzen können, steigern sie Leistung, Motivation und positives Verhalten messbar. Derzeit können nur rund 20 Prozent der Beschäftigten ihre Stärken täglich einsetzen, ein enormes ungenutztes Potenzial, das Positive Leadership gezielt erschließt. (https://www.perma-lead.com)

Beziehungen stärken und Vertrauen aufbauen

Positive Leader legen großen Wert auf persönliche Interaktionen und bauen bewusst eine offene, lösungsorientierte Konfliktkultur auf. Sie schaffen Gelegenheiten, bei denen Teammitglieder auch außerhalb des unmittelbaren Arbeitskontexts miteinander in Kontakt kommen und Vertrauen entwickeln können.

Diese zwischenmenschliche Verbundenheit ist ein Schlüsselfaktor für die Entfaltung von Potenzialen und stärkt nachhaltig den Zusammenhalt im Team. Wo Vertrauen und echte Beziehungen bestehen, steigt auch die Bereitschaft, Wissen zu teilen, Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Sinn vermitteln und gemeinsame Ziele schaffen

Positive Leader machen den Sinn hinter Aufgaben sichtbar und verdeutlichen, welchen Beitrag jede Tätigkeit zum Gesamterfolg leistet. Sie stellen sicher, dass Anweisungen nachvollziehbar sind, und geben Mitarbeitenden Freiräume zur Mitgestaltung.

Das Gefühl, dass die eigene Arbeit bedeutsam ist, zählt zu den stärksten Einflussfaktoren für berufliche Erfüllung. Wer versteht, warum seine Arbeit wichtig ist, zeigt mehr Motivation, Ausdauer und Identifikation mit den Zielen des Unternehmens.

Erfolge sichtbar machen und feiern

Positive Leader sorgen dafür, dass erreichte Ziele und Fortschritte sichtbar werden. Sie geben konstruktives, positives Feedback und nutzen Erfolge bewusst als Lernchancen. Dabei heben sie auch individuelle Beiträge hervor und machen diese im Team erlebbar.

Anstatt sofort zum nächsten Projekt überzugehen, nehmen sie sich Zeit, gemeinsame Erfolge zu würdigen und zu feiern. Diese Wertschätzung steigert Motivation, Stolz und die Bereitschaft, sich auch künftigen Herausforderungen mit vollem Einsatz zu stellen.

Gesundheitliche Effekte von Positive Leadership

Die positiven Auswirkungen von Positive Leadership auf die Gesundheit sind wissenschaftlich umfassend belegt. Zahlreiche Studien zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen diesem Führungsansatz und klar messbaren Vorteilen, von geringerer Stressbelastung über weniger Burnout-Risiken bis hin zu einer insgesamt besseren psychischen und physischen Gesundheit der Mitarbeitenden.

Reduktion von Burnout-Risiken

Studien belegen klar: Führung nach dem PERMA-Ansatz senkt Stressbelastung und Burnout-Risiken spürbar. Besonders deutlich zeigt sich dieser Effekt im Gesundheits- und Sozialwesen. Mitarbeitende, die dort von einer positiv führenden Führungskraft begleitet werden, haben ein um mehr als die Hälfte geringeres Risiko, an Burnout zu erkranken.

Umgekehrt gilt: Fehlt positives Führungsverhalten weitgehend, verdoppelt sich die gemessene Burnout-Gefährdung. Positive Leadership wirkt damit wie ein wirksamer Schutzfaktor gegen chronische Überlastung.

Weniger Krankenstandstage

Positive Leadership trägt nachweislich dazu bei, Krankenstandstage zu reduzieren und die Fluktuation im Unternehmen zu senken. Der österreichische Psychologe Markus Ebner, der das Konzept im deutschsprachigen Raum etabliert hat, verweist auf eine breite Palette an Vorteilen: weniger Stress, geringere Fehlzeiten und sogar höhere Umsätze.

Ein positives Arbeitsumfeld ist damit nicht nur ein Wohlfühlfaktor, sondern ein zentraler Hebel für die Gesundheit des Teams und die Stabilität der gesamten Organisation.

Stärkere Resilienz im Team

Eine groß angelegte Studie mit rund 2500 Führungskräften zeigt: Je konsequenter nach dem PERMA-Lead-Prinzip geführt wird, desto stärker ist das eigene Resilienzempfinden dieser Führungskräfte. Gleichzeitig wirkt diese innere Stärke auf ihr Umfeld ausstrahlend. (Dr. Markus Ebner)

Mitarbeitende in einem positiven Arbeitsumfeld entwickeln eine deutlich höhere Widerstandskraft gegenüber Stress und Veränderungen. Dadurch bleiben sie auch in Phasen hoher Belastung stabil und leistungsfähig.

Psychisches Wohlbefinden fördern

Positive Leadership steigert nachweislich das emotionale Wohlbefinden, das Engagement, die Kreativität und die Lernbereitschaft der Mitarbeitenden. Der Fokus auf die fünf PERMA-Bausteine wirkt damit direkt auf zentrale Faktoren psychischer Gesundheit.

Chronischer Stress und negative Emotionen erhöhen die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol, schwächen das Immunsystem und steigern das Krankheitsrisiko. Positive Emotionen, soziale Verbundenheit und erlebte Sinnhaftigkeit wirken diesem Prozess entgegen: Sie stärken die Abwehrkräfte, fördern Resilienz und tragen nachhaltig zur Gesundheit bei.

Positive Leadership in der Praxis umsetzen

Positive Leadership entfaltet seine Wirkung nur, wenn es konsequent in den Führungsalltag integriert wird. Dafür braucht es klare Verhaltensweisen und Strategien, die über gute Absichten hinausgehen. Unternehmen, die diesen Ansatz systematisch umsetzen, profitieren von gesünderen, motivierteren und deutlich produktiveren Teams.

Konkrete Verhaltensweisen für Führungskräfte

Positive Leader geben ihren Mitarbeitenden größtmöglichen Handlungsspielraum und setzen sie dort ein, wo ihre Stärken bestmöglich zur Geltung kommen. Dieser Vertrauensvorschuss wirkt wie ein unausgesprochenes Lob und fördert Eigenverantwortung. Gleichzeitig stehen sie als Ansprechpersonen zur Verfügung, ohne permanent zu kontrollieren.

Sie würdigen gute Ergebnisse, heben auch Teilerfolge hervor und zeigen Wertschätzung selbst in schwierigen Phasen. Darüber hinaus nehmen sie ihre Fürsorgepflicht ernst: Sie hören aktiv zu, erkennen Belastungen frühzeitig und haben ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer Mitarbeitenden.

Feedbackkultur stärken

Effektives Feedback ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine erlernte Führungsfähigkeit. Führungskräfte müssen sie konsequent vorleben, wenn sie eine konstruktive Feedbackkultur im Team etablieren wollen. Fehlendes Feedback ist nicht neutral – es wirkt respektlos und nimmt Mitarbeitenden die Chance, sich zu entwickeln.
Regelmäßige, wertschätzende Feedbackgespräche schaffen Vertrauen und fördern eine offene Kommunikation. In einem solchen Umfeld fühlen sich Mitarbeitende ernst genommen, entwickeln sich schneller weiter und bringen mehr Engagement ein.

Stärken erkennen und gezielt einsetzen

Stärkenorientierte Führung bedeutet, die besonderen Fähigkeiten der Mitarbeitenden gezielt zu identifizieren und einzusetzen. Dies gelingt durch genaue Beobachtung: Welche Aufgaben fallen leichter als anderen? Wo zeigen Mitarbeitende besondere Eigenmotivation oder Begeisterung?

Studien, unter anderem von Gallup, zeigen: Durch konsequent stärkenorientierte Führung lässt sich die Produktivität um bis zu 12,5 Prozent steigern. Ein wirksames Instrument dafür ist das GROW-Modell, das sich als praxisnahes Coaching- und Führungstool vielfach bewährt hat.

Mitarbeiterbeteiligung fördern

Ein zentrales Element des PERMA-Lead-Modells ist die aktive Beteiligung der Mitarbeitenden. Positive Leader zeigen echtes Interesse an ihren Teammitgliedern und unterstützen gezielt deren berufliche Weiterentwicklung. Sie schaffen einen sicheren Rahmen, in dem eigenverantwortliches Handeln möglich ist, und fördern eine offene, transparente Kommunikation.

Mitarbeitende, die ihre Ideen einbringen können und deren Stimmen gehört werden, sind nachweislich motivierter, engagierter und stärker mit dem Unternehmen verbunden.

Fazit

Positive Leadership ist mehr als ein modernes Schlagwort. Es ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, die Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit stärkt und nachweislich Krankenstände sowie Burnout-Risiken reduziert. Unternehmen profitieren von höherer Produktivität, stärkerer Mitarbeiterbindung und einer positiven Kultur.
Führungskräfte, die nach dem PERMA-Lead-Modell arbeiten, fördern Stärken, schaffen Vertrauen und vermitteln Sinn, zentrale Faktoren für Wohlbefinden und Resilienz im Team. Die Umsetzung erfordert Engagement, doch der Nutzen für Mitarbeitende und Organisation ist eindeutig. Positive Leadership ist damit keine Mode, sondern eine nachhaltige Antwort auf die Herausforderungen moderner Arbeitswelten.

KI-Unterstützung: Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von künstlicher Intelligenz erstellt und vom Autor überarbeitet und verifiziert.

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